Das Bergkiefern-Hochmoor in Bad Kohlgrub entstand in den Jahrtausenden seit der letzten Eiszeit (15.000 bis 10.000 v. Chr.).
Beim Abschmelzen der Gletscher bildeten sich kleine Seen. Diese Seen hatten größtenteils keine Zu- und Abflüsse. Von den Ufern aus drangen Pflanzen wie Seggen, Schilf, Weiden und Erle vor. So begann die Niedertorfbildung, man spricht auch von einem Übergangsmoor. Die abgestorbenen Pflanzen vermoderten, tauchten im Wasser unter und wurden konserviert. Auf der so entstandenen, ständig weiter wachsenden Decke siedelten sich Torfmoose und später Bergkiefern an. Die abgestorbenen Pflanzen können in dem sauerstoffarmen, stehenden Gewässer nicht verfaulen, sie vertorfen. Diese Schichten sind an den Abstichen im Moor deutlich sichtbar. Die Moore ohne Zu- und Abfluß, die nur durch Niederschlag gespeist werden, bezeichnet man als Hochmoore, da sich der Torfkörper in die Höhe wölbt.
Abbau des Moores
Früher wurde der Torf mit speziellen Werkzeugen gestochen und in 40 x 20 x 15 cm große Quader um einen Stecken zum Trocknen aufgeschichtet. In den Moorbädern wird das Moor zerkleinert und mit heißem Wasser und Dampf auf ca. 40 Grad Celsius erwärmt.
Moor-Recycling Das abgebadete Moor wird nach Gebrauch wieder in das Moor eingebracht und somit wiederverwertet. Der Stich wird lediglich von Ästen und Wurzeln befreit, zerkleinert und erwärmt. Danach kommt er zurück in die Torfstiche, wo sich erneut Torfmoose und Pflanzen ansiedeln.
Die Heilwirkung des Kohlgruber Moorbades beruht auf der thermischen Aufbereitung des dickbreiigen Moores, das wie kein anderes Medium beim Baden den ganzen Körper umschließt und dabei Wärme und natürliche Wirkstoffe langsam und schonend in die tieferen Schichten des Körpers einwirken lässt.